Das hier gezeigte Lenkrad stammt aus einem 49er Cadillac 62 Convertible. Der Zahn der Zeit und UV-Licht haben den alten Kunststoff gelb und brüchig werden lassen.
Da das Lenkrad durch einen Metallring gestützt wird, bestand zwar noch keine unmittelbare Gefahr, Risse und herausgebrochene Stücke machten eine baldige Behandlung aber zwingend erforderlich. Also habe ich die Lücken mit einer 2-Komponenten-Knetmasse gefüllt, die man nach dem Härten gut mit Feile und Schleifpapier bearbeiten kann. Später sollte das Lenkrad mit Leder bezogen werden.
Da fiel mir eine Kleinanzeige auf, in der die Instandsetzung alter Lenkräder angeboten wurde. Bei einem Anruf wurde mir erklärt, wie es funktioniert. Tröstlich war, daß in schweren Fällen ein gut erhaltenes Stückchen genügt, um daraus eine neue Gußform herzustellen. Weniger tröstlich waren die zu erwartenden Kosten: je nach Aufwand bis zu 1000,- DM.
Nun gut, nicht billig, aber wenigstens eine optisch ansprechendere und garantiert dauerhaftere Lösung. So habe ich es gewagt. Einige Wochen später wurde ich per Fax aufgefordert, 440,- DM plus 10,- DM Versandkosten zu zahlen. Ein paar Tage später hatte ich ein praktisch neuwertiges Lenkrad in den Händen, elfenbeinfarben statt nikotingelb und mit einer perfekten Oberfläche.
Durch einen dummen Zufall hatte man mir aber ein falsches Lenkrad zurückgeschickt. Außerdem hatte man versucht, das Aussehen des alten Kunststoffs nachzumachen: er sah aus, als hätte man zwei leicht unterschiedliche Kunststoffe nicht richtig vermischt. Das funktionierte leider nicht, und so musste alles wieder entfernt und neu gemacht werden. (Hat man mir zumindest am Telefon so erzählt.) Als ich das Lenkrad zurück bekam, war es zwar einfarbig, sah aber aus wie neu.
Leider täuschte der erste Eindruck. Waren die alten Risse anfangs nur bei richtigem Lichteinfall andeutungsweise zu erkennen, sind sie jetzt durch die jahreszeitlich bedingten Klimaschwankungen deutlich sichtbar geworden. Das Lenkrad wurde also nur neu lackiert. Für so eine oberflächliche Instandsetzung und die extreme Berarbeitungszeit war der Preis sicher zu hoch. Das hätte jeder Lackierer schneller und preiswerter machen können.
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