Viel Arbeit

Die Anschaffung eines Oldtimers sollte man sich gut überlegen. Zuerst braucht man neben dem entsprechenden Kleingeld einen Stellplatz, der den Wagen vor Wind und Wetter und auch neugierigen Besuchern schützt. Hat man ein Fahrzeug gefunden, sollte man unbedingt einen Fachmann mitnehmen, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen.

Auch gut restaurierte Oldtimer brauchen mehr Pflege als ein modernes Auto. Schon nach wenigen tausend Kilometern ist eine planmäßige Wartung fällig, und irgendwelche Kleinigkeiten gibt es immer zu verbessern oder zu reparieren.

Das zweite Problem ist, eine geeignete Werkstatt zu finden. Einem modernen Mechaniker, der zwar mit dem Diagnosecomputer umgehen kann, aber nur Teile tauscht, würde ich einen Oldtimer nicht anvertrauen. Erfahrung und handwerkliches Geschick sind gefragt. Wenn man in der Werkstatt auch noch selbst Hand anlegen darf, hat man wohl das große Los gezogen.

small crack

Was auf den ersten Blick relativ harmlos wirkt, kann bei näherer Betrachtung zum echten Problem werden (oberes Bild). Das goldige Metall (folgendes Bild) zeugt von einem amateurhaften Reparaturversuch.

quick and dirty ...

Natürlich kann man nicht alles sehen. Oldtimer sind immer wieder gut für Überraschungen. Das braune Zeug auf dem folgenden Bild kam nach Lösen der Schraube ohne weitere Nachhilfe zum Vorschein.

surprise

hidden rust

Festgegammelte Schrauben an kaum erreichbaren Stellen haben uns aufgehalten. Nach den ersten Tag sah das Auto so aus:

after 1 day

Und nach einer Woche war der Wagen bereit für den Transport zur Lackierkabine.

Lackierung und Zusammenbau haben noch mehrere Wochen in Anspruch genommen. Während sich andere Leute am Strand oder im Freibad vergnügt haben, haben wir, mein Bruder und ich, geschraubt, geflext und geschliffen.

Noch ein paar Worte zu den Kosten. Nach Anschaffung und eventueller Restauration ist der Unterhalt gar nicht mehr so teuer, wie manche glauben. Zum Oldtimer-Hobby gehört das Selbermachen irgendwie dazu. Die Beschäftigung mit der alten Technik hat ihren Reiz, und man kann so nicht nur Geld sparen, sondern auch sein Fahrzeug besser kennenlernen. Viele Verschleißteile sind sogar billiger zu bekommen als solche für's Alltagsauto. Bei selten gewordenen Teilen muß man natürlich tiefer in die Tasche greifen. Dazu kommen noch Werkstattkosten. Je mehr man selbst machen kann, um so günstiger. Aber Vorsicht, wer sein Talent überschätzt, kann schnell Schaden anrichten. Im Zweifelsfall sollte man lieber erst einen Fachmann fragen.

Für hubraumstarke Oldtimer gibt es zwei bezahlbare Alternativen der Zulassung, das 07er Dauerrotkennzeichen und das H-Kennzeichen.

 

07er Rotkennzeichen

H-Kennzeichen

Steuer

191,73 Euro / Jahr

191,73 Euro / Jahr

Versicherung

relativ günstig

noch günstiger

Zulassungsbedingungen

Sicherheitsbescheinigung vom TÜV, Nachweis der Teilnahme an mindestens einer Veranstaltung pro Jahr, Zulassung befristet, muß regelmäßig verlängert werden.

Originalitätsnachweis vom TÜV, Fz. muß alle 2 Jahre zum TÜV und nach damaligem Stand der Technik verkehrssicher sein.

Einschränkungen

Nur für Werkstattbesuche, Probefahrten und Teilnahme an Veranstaltungen. Mißbrauch gilt als Steuerhinterziehung !

Günstigere Versicherung, setzt ein modernes Fahrzeug für den täglichen Gebrauch voraus.